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Kostenloser ÖPNV

Stellungnahme der Nahverkehrsgewerkschaft

In der Presse wurde heute berichtet, dass die Bundesregierung in einem Brief an die EU geäußert hat, über einen kostenlosen ÖPNV nachzudenken.

Die Nahverkehrsgewerkschaft begrüßt diese Überlegungen als Schritt in die richtige Richtung. Wer der Luftverschmutzung in den Städten Einhalt gebieten will, kommt an der logischen Alternative zur Auto nicht herum. Nur der ÖPNV ist in der Lage einen großen Bedarf an Beförderung kollektiv sicherzustellen.

Die Nahverkehrsgewerkschaft sieht aber auch Probleme. Die vorhandenen Kapazitäten sind bereits heute weitgehend ausgeschöpft. Insbesondere in den Hauptverkehrszeiten ist der ÖPNV auf Kante genäht. Will man zusätzlichen Verkehr abwickeln, so bedarf es einer erheblichen Steigerung der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge und des Personals!

Will man schnelle Kapazitätssteigerungen, so wird man hauptsächlich auf Omnibusse zugreifen. Macht es aber wirklich Sinn, den stinkenden Diesel-PKW durch einen stinkenden Diesel-Omnibus zu ersetzen? Wohl kaum. Auch dann nicht, wenn unterstellt werden darf, dass im Omnibus wesentlich mehr Personen befördert werden können. Hier können also nur innovative Lösungen zum Tragen kommen. Elektro- oder Wasserstoffomnibusse stehen aber noch am Anfang der Entwicklung.

Ein weiterer Aspekt sind fehlende Strecken. Das ist insbesondere im ÖPNV auf der Schiene ein Problem. Bisher hat sich die Politik zu sehr auf die Straße verlassen. Da war für „teure“ Straßen- oder Stadtbahnen kein Geld vorhanden. Viele (besonders kleine) Straßenbahnbetriebe sind in den letzten Jahren stillgelegt worden. Heute wäre ein Wiederaufbau kaum finanzierbar. Andere (größere) Betriebe leiden häufig unter einem großen Investitionsstau in die vorhandene Infrastruktur. Viele Städte hatten oder haben schlichtweg nicht genug Geld, um Straßenbahnstrecken oder U-Bahntunnel zu sanieren, obwohl dies dringend nötig wäre.

Aber wir wollen nicht alles schlecht reden! Zweifellos gibt es erhebliche Herausforderungen, die die Städte (nicht nur) wegen der Luftreinhaltung ergreifen müssen. Die Idee, einen kostenlosen ÖPNV anzubieten und damit den Individualverkehr zu reduzieren, geht in die richtige Richtung.
Jetzt gilt es diese Idee mit Leben zu füllen!
Packen wir´s an!

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